Interview:Jump Festa 2018

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Im Rahmen der Jump Festa 2018 durfte das sogenannte Team JUMP einige Interviews mit japanischen Mangaka der Weekly Shonen Jump führen, darunter auch One Piece-Schöpfer Eiichiro Oda. Das Team JUMP besteht aus englischsprachigen Redakteuren, die für die englische Version der Shonen Jump von VIZ Media einige Serien des japanischen Vorbilds betreuen. Das folgende Interview wurde auf Grundlage des englischen Original-Textes übersetzt.

Interview

JUMP FESTA 2018 INTERVIEWS:
EIICHIRO ODA


Das Team JUMP hatte erneut einen Riesenspaß bei der Jump Festa 2018, die auch als größte SJ-Party der Welt bekannt ist. Team JUMP hatte die Gelegenheit, sich mit einer ganzen Reihe von Manga-Erstellern hinzusetzen und sie zu interviewen! Seht euch dieses unglaubliche Interview mit Eiichiro Oda-sensei an, dem legendären Schöpfer der weltweit meistverkauften Manga-Serie – One Piece!


Shonen Jump: Wie fühlen Sie sich bezüglich der Live-Action-Adaption in Hollywood? Sind Sie aufgeregt?
Oda: Ja! Ich habe mich mit dem Executive Producer Marty Adelstein getroffen und wie wir die Serie umsetzen und was wir erreichen wollen, stimmt ziemlich überein. Wir sind bei den wichtigsten Dingen auf einer Wellenlänge, vor allem wenn es darum geht die Fans zu respektieren. Ich war zu Beginn etwas nervös, aber jetzt bin ich hellauf begeistert.


SJ: One Piece ist auf der ganzen Welt bekannt. Haben Sie das internationale Publikum im Blick, wenn sie arbeiten?
O: Ab einem bestimmten Zeitpunkt habe ich die Form der Sprechblasen angepasst. Da Japanisch vertikal geschrieben wird, sind große dünne Sprechblasen in Ordnung. Das eignet sich jedoch nicht so gut für Englisch, wo der Text dann gequetscht wird.


SJ: Vielen Dank! Das ist eine große Hilfe!
O: Solche Änderungen kann ich machen, aber wenn ich beispielsweise einen Witz konzipiere, der sich an japanische Kinder richtet, lässt sich das oft nicht gut übersetzen. Ich bin kein Experte für allerhand Kulturen, deshalb kann ich nicht die ganze Welt berücksichtigen. Ich versuche es nicht einmal, weswegen ich das den Übersetzern der Serie überlasse.


SJ: Die Witze sind auch im Englischen sehr witzig!
O: Das freut mich und ich bin den Übersetzern sehr dankbar. Was die Geschichte anbelangt, vermute ich, dass, wenn japanische Kinder Spaß daran haben, werden es auch alle anderen haben. Deshalb mache ich mir da keine Sorgen.


SJ: Sie haben buchstäblich den meistverkauften Manga aller Zeiten geschaffen. Was würde Ihr aktuelles Ich ihrem damaligen Ich beim Beginn des Mangas sagen?
O: Die Dinge laufen genauso wie du es dir gedacht hast. [lacht]


SJ: Es existieren momentan 87 Bände und 888 Kapitel. Der Manga strotzt noch immer vor Energie, Kreativität, neuen Charakteren, Welten, Teufelsfrüchten und mehr. Wie kommen Sie an diesem Punkt auf so viele und neue Ideen?
O: Da man jede Woche ein Kapitel zeichnen muss, ist die Zeit über die Geschichte nachzudenken wirklich beschnitten. Des Weiteren glaube ich, dass deine Arbeit besser ist, je mehr Zeit du zum Nachdenken hast. Jedoch kann ich mein Privatleben und mein Manga-erschaffendes Leben nicht wirklich trennen. Alles was ich tue, kann mit meinem Manga in Verbindung gebracht werden. So ist es schwer diese Frage adäquat zu beantworten. Sollte ich einer Person wie dir in der Stadt begegnen [zeigt auf Urian], denke ich sofort darüber nach wie und ob ich sie in meinem Manga einbauen kann. So funktioniere ich.




SJ: Wenn Sie ein neues Setting für die One Piece-Welt entwerfen, wie gehen Sie dabei bei Ihrer Recherche vor und wie ist Ihr Arbeitsprozess?
O: Wie ich zuvor erklärte, dreht sich in meinem Leben alles um den Manga. Ich plante den Manga nicht als Erwachsener oder seit meiner Tätigkeit als Mangaka, sondern habe die Ideen seit meiner Kindheit entwickelt. Dadurch besitze ich ein gewaltiges Repertoire an potentiellen Ideen. Mir gehen weder die Ideen aus, noch habe ich Sorge, wenn ich mir ein neues Setting überlegen muss.


SJ: Gibt es tatsächlich ein Notizbuch mit diesen Ideen oder sind diese alle in Ihrem Kopf?
O: Ich besitze ein Buch, das mit meinen Ideen vollgestopft ist. So muss ich es nur öffnen, sobald ich etwas Neues brauche. Bei meinem Arbeitsprozess stelle ich mir gerne unterschiedliche Möglichkeiten vor, wie "es wäre cool, wenn es so ablaufen würde" oder "es wäre cool, wenn so etwas existieren würde". Ebenso basiert vieles auf den Wünschen und Vorstellungen von Menschen, beispielsweise "ich wünschte mein Arm würde sich dehnen, um an das Getränk dort drüben zu kommen". Oder ein anderes Beispiel wäre, dass es sicherlich Menschen da draußen gibt, die sich wünschten, ihr Gewicht nach Belieben kontrollieren zu können wie bei der Schwuppdich-Frucht.


SJ: Sie sagten, dass Sie alle lebendigen und bewegten Dinge zeichnen und den Rest Ihren Assistenten überlassen. Beinhaltet dies das Skizzieren und das Tuschen?
O: Ich beginne mit dem Storyboard und schicke es meinem Redakteur. Sobald er es für gut befindet, setze ich meine Idee auf Manga-Papier um. Ich platziere die Sprechblasen und beginne mit dem Skizzieren und dann mit dem Tuschen. Ich zeichne die Charaktere, danach werden die Hintergründe eingefügt. Ich versuche, dass so wenig fremde Leute wie möglich die Arbeit anfassen. Wenn zu viele Leute involviert sind, bin ich oftmals mit dem Endprodukt nicht zufrieden.


SJ: Wie behalten Sie den Überblick über die ganzen wiederkehrenden Nebencharaktere? Planen Sie so weit in die Zukunft für deren Wiedererscheinen vor?
O: Manchmal ist es geplant und manchmal nicht. Ebenso tauchen manchmal Charaktere wieder auf, die ich vollkommen vergessen habe. Je länger die Serie läuft, desto mehr steigt die Anzahl der Charaktere. Aber das vielleicht wirklich einzigartige an One Piece – verglichen mit anderen Serien – ist, dass die besiegten Gegner für gewöhnlich am Leben bleiben. Ich kann jeden zurückbringen. Jeder Charakter hat die Chance wieder aufzutauchen.


SJ: War Buggy für den Impel Down Arc geplant?
O: Keineswegs! Der Hintergrund seiner Rückkehr war, dass der Arc ziemlich düster werden sollte und ich brauchte einen lustigen Charakter, um das auszugleichen. So dachte ich über all die Charaktere nach, die möglicherweise bereits gefangen und in das Gefängnis von Impel Down gebracht wurden.


SJ: Wird Señor Pink in naher Zukunft wieder auftauchen?
O: Wieso? Wieso fragen Sie nach ihm?


SJ: Weil ich ihn liebe! Ich denke darüber nach ihn zu cosplayen.
O: Ich liebe ihn auch. Und er ist nicht tot, also besteht die Chance, dass er wieder auftritt.


SJ: Gibt es irgendetwas, was Sie ihren One Piece Fans in der Welt mitteilen wollen?
O: Der aktuelle Arc erreicht seinen Höhepunkt, als Ruffy und sein Team gegen einen der Vier Kaiser kämpfen. Jedoch habe ich einen Haufen Ideen, weswegen ich nur die großartigen nutzen möchte. Mittlerweile sind nur noch solche Ideen übrig. Also habt keine Angst die Serie weiterzulesen. Es wird nur noch besser und besser!

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